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Publisert 12. november 2003 | Oppdatert 6. januar 2011

Kardinal-Primas Glemp betont, dass sich die Kirche nicht auf politische Polemiken einlassen wird - «Kirche schaut auf die menschliche Wirklichkeit aus der Sicht der Vernunft»

Warschau, 26.10.03 (KAP) In Polen zeichnet sich eine neue Auseinandersetzung um die Abtreibungsgesetzgebung ab. Kardinal-Primas Jozef Glemp sagte im Hinblick auf den Vorschlag der Linksdemokraten (SLD) zur Liberalisierung der Abtreibungsgesetzgebung, man müsse sich die Frage stellen, wie weit «eine Freiheit geht, die das Recht missachtet». Denn das ungeborene Kind sei nicht «Teil der Mutter», sondern ein eigenständiges menschliches Wesen.

Für die Kirche sei das Thema Abtreibung keine «ideologische» Frage, betonte Glemp: «Die Kirche ist keine Ideologie, sie schaut nur auf die menschliche Wirklichkeit aus der Sicht des vernünftigen Menschen. Es ist nicht vernünftig, das Töten zu erlauben». Zugleich unterstrich der Primas, die Kirche werde sich nicht auf politische Polemiken einlassen: «Das ist nicht das Niveau». Auf die Frage von Journalisten, ob die SLD sich nicht «heuchlerisch» verhalte, wenn das polnische Parlament per Akklamation einen Beschluss zum silbernen Jubiläum des Papstes verabschiedet, in dem die Verdienste Johannes Pauls II. in moralischen Fragen gewürdigt werden und einige Tage später die selben Parlamentsmitglieder mit einer anderen Stimme zu sprechen beginnen, sagte der Primas, er würde die Abtreibungsfrage nicht mit der Haltung des Papstes oder dem kirchlichen Glauben in Verbindung bringen. Es gehe dabei um ein «Problem der gesamten Menschheit», vor allem um die Frage, was der Mensch ist.

Auf die Frage, was er von dem Vorschlag halte, «Homo-Ehen» zu legalisieren, antwortete der Primas: «Für mich ist das etwas, das mich sehr deprimiert, denn das ist etwas, das der menschlichen Natur sehr widerspricht».

Kathpress
26. oktober 2003