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Publisert 14. september 2003 | Oppdatert 6. januar 2011

In der Ostslowakei wurden die Worte Johannes Pauls II. dankbar aufgenommen

«Kathpress»-Korrespondentenbericht von Ludwig Ring-Eifel

Preßburg, 13.9.03 (KAP) Im ostslowakischen Roznava hat Papst Johannes Paul II. am Samstag vor allem der Landbevölkerung Mut zugesprochen. Seine Worte mögen nicht nur den slowakischen Kleinbauern, sondern auch denen aus anderen benachbarten EU-Beitrittsländern gegolten haben. Mehr als 100.000 Menschen waren aus dem ländlichen Osten der Slowakei und aus den Nachbarländern Polen und Ungarn zu der Papstmesse gekommen. Der Papstaltar war auf einer nach nasser Erde und frisch geschnittenem Gras duftenden Wiese aufgebaut, bei frühherbstlichem Wetter sorgte ein kräftiger Wind für frische Temperaturen.

Johannes Paul II. ging in seiner Predigt, die ähnlich wie die am Vortag teilweise von Kardinal Jozef Tomko verlesen wurde, mit besonders herzlichen Worten auf die Landschaft und das Landleben ein. «Auf der Reise hierher habe ich die weiten Felder gesehen, sie sind die Zeugen Eurer Arbeit und Mühe», hieß es in dem Text, und dann: «Ich habe mit großer Sympathie an jene gedacht, die in der Landwirtschaft arbeiten und mit ihrer Hingabe einen unverzichtbaren Beitrag zum Leben der Nation leisten». Die Worte des Papstes wurden mit dankbarem Beifall aufgenommen. Sie waren Balsam auf die Seelen vieler Menschen, die in dieser Region unter den Umstellungen der Landwirtschaft im Hinblick auf den EU-Beitritt leiden. Denn die Arbeitslosigkeit ist in der Provinz im Vergleich zur wohlhabenden Hauptstadt Bratislava hoch. Wirtschaftliche Zukunftssorgen sind allgegenwärtig, zumal die traditionellen Industrien, die in der Ostslowakei einst zusätzlich zur Landwirtschaft für Arbeitsplätze sorgten, seit der «Wende» im Niedergang begriffen sind.

Einen Rückfall großer Bevölkerungsteile in eine Kommunismus-Nostalgie muss die Kirche in dieser Gegend dennoch nicht befürchten, denn die Erinnerung an die Schrecken des Totalitarismus sind noch immer lebendig. Der Bischof von Roznava, Eduard Kojnok, erinnerte in einer dramatischen Begrüßungsansprache an die dunklen Stunden des stalinistischen Terrors gegen die Kirche. Daran, dass es in der Diözese über Jahrzehnte keinen regulären Bischof gab, und daran, dass Priester und Bischöfe im Untergrund geweiht wurden und ihr Leben riskierten. Der Untergrundbischof Pavol Hnilica war einer von ihnen, er wiederum weihte Jan Korec, der mittlerweile Erzbischof von Nitra ist und von Johannes Paul II. im Jahr 1991 zum Kardinal erhoben wurde.

Die Erfahrungen dieser Vergangenheit bilden den gesellschaftlichen Humus, in dem, wie der Papst in seiner Predigt anschaulich darlegte, der Samen des Glaubens aufgehen soll. In Bildern, die der Landbevölkerung vertraut sind, forderte er die Slowaken auf, ein «fruchtbarer und guter Erdboden zu sein, der mit seiner reichen Frucht die Erwartungen der Kirche und der Welt erfüllt». Ein sprechendes Beispiel dafür war ein slowakisches Zwillingspaar, das der Papst bei der Gabenprozession am Altar begrüßte. Die beiden dreijährigen Mädchen waren siamesische Zwillinge, ihre Mutter brachte sie dennoch lebend zur Welt. Eine Trennungsoperation war erfolgreich, und so konnte der Papst die beiden quicklebendigen Kinder an diesem Tag freudig in die Arme nehmen.

Kathpress
13. september 2003

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