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Publisert 8. september 2003 | Oppdatert 6. januar 2011

Erzbischof Sokol sieht «Verschwörung gegen die Kirche» - «Aufhänger» der Agitation ist der Beitrag des slowakischen Staates zu den Kosten des Papstbesuchs

Preßburg, 2.9.03 (KAP) Sorge über Agitation gegen den bevorstehenden Papstbesuch haben slowakische Bischöfe und christdemokratische Politiker geäußert. Der Erzbischof von Bratislava-Trnava (Preßburg-Tyrnau), Jan Sokol, sprach in diesem Zusammenhang von einer «Gegnerschaft zu Johannes Paul II.».

Die Medien verbreiteten «negative Emotionen gegen den Papst», so Sokol: «Es ist wie eine Verschwörung gegen die Kirche. Sie wird sich fortsetzen und sie wird für die Kirche noch schlimmere Konsequenzen haben als die atheistische Propaganda unter dem Kommunismus», zitierte die Tageszeitung «SME» am Dienstag den Erzbischof.

«Aufhänger» der Agitation gegen den Papstbesuch sind die Kosten. Der slowakische Staat steuert 80 Millionen Kronen (1,9 Millionen Euro) zu den Kosten des Papstbesuchs von 11. bis 14. September bei. Pavol Minarik, der Vizevorsitzende der Christdemokraten (KDH), beklagte im Gespräch mit «SME», dass sich Journalisten ausschließlich mit den Kosten des Papstbesuchs beschäftigen: «So etwas geschah noch bei keinem offiziellen Besuch eines Staatsgastes».

Unzufrieden mit der Atmosphäre vor dem Besuch des Papstes ist auch Kardinal Jan Korec. Laut Korec ist die Verengung der Diskussion auf das Geld beklagenswert und kulturlos. Die Slowakei werde während der vier Tage des Papstbesuchs ein Positiv-Image gewinnen, das unbezahlbar sei. Der Sprecher der Bischofskonferenz, Marian Gavenda, sprach von «Verbreitung religiöser Gehässigkeit». Laut Gavenda stehen hinter den Attacken auf die Kirche «Interessengruppen, die ihre spezielle Haltung zum Leben, zur Kirche und zum Papst haben».

Der Besuch Johannes Pauls II. in der Slowakei von 11. bis 14. September wird von den «liberalen» slowakischen Politikern und Medien vor dem Hintergrund des Konflikts um die Abtreibungsgesetznovelle und den Vertrag mit dem Vatikan über die katholische Erziehung und Bildung wahrgenommen.

Die Bischöfe hatten sich eindeutig gegen die Abtreibungsnovelle gestellt. Die Diskussion um den Vertrag mit dem Vatikan über die katholische Erziehung und Bildung wird von liberaler Seite mit dem Argument geführt, die Regelung würde zur faktischen Hegemonie der katholischen Kirche im Bildungsbereich führen. Das slowakische Parlament wird über die beide Gesetze im Spätherbst abstimmen.

Die Regierungskoalition wird seit geraumer Zeit durch den Konflikt zwischen der liberalen ANO und den Christdemokraten (KDH) aufs äußerste belastet.

Kathpress
2. september 2003

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