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Publisert 19. mai 2003 | Oppdatert 6. januar 2011

Hongkong-Bonn, 6.5.03 (KAP) In China wird nach den Worten des Bischofs von Hongkong, Joseph Zen Ze-Kiun, nicht nur die romtreue Untergrundkirche, sondern zunehmend auch die «patriotische» Kirche verfolgt. Entgegen anders lautender Berichte zeige die chinesische Regierung zudem überhaupt keine Kompromissbereitschaft gegenüber dem Vatikan, sagte Zen in einem Gespräch mit der deutschen katholischen Nachrichtenagentur KNA in Bonn. Von einer Normalisierung der Beziehungen zwischen der chinesischen Regierung dem Vatikan könne keine Rede sein. China habe daran seit Jahren überhaupt kein Interesse mehr.

Verbesserungen für die Millionen chinesischer Katholiken, wie sie der Vatikan anstrebe, könnten allerdings nur in gegenseitigem Einverständnis erreicht werden, betonte Zen. Die Verfolgung der Untergrundkirche sei inzwischen «zur Normalität geworden». Inzwischen seien jedoch auch die meisten der «offiziellen» Bischöfe von Rom anerkannt und loyal dem Papst ergeben. Daher sei die Regierung sehr nervös und verfolge solche Bischöfe scharf.

Dabei versucht die offizielle Kirche nach den Worten Zens sogar, «das Gesicht der Regierung zu wahren». Ihre Priester und Bischöfe bewegten sich im Rahmen der Gesetze und erlangten die Anerkennung des Vatikan im Geheimen. Die Führung in Peking wolle jedoch alle Kirchenmitglieder zu absolutem Gehorsam ihr gegenüber verpflichten. Der Vatikan habe bereits sehr viel Kompromissbereitschaft gezeigt, indem er den Abbruch aller diplomatischen Kontakte zu Taiwan signalisiert habe. Normalerweise kündige der Heilige Stuhl einem Staat niemals einseitig die Freundschaft auf. Aber eine alleinige und volle Kontrolle Pekings bei den Bischofsernennungen könne es nicht geben, so der Bischof.

Auch auf die katholische Kirche in Hongkong wird nach den Worten Zens auf verschiedenste Weise Druck ausgeübt, da sie für die Rechte aller Menschen eintrete, auch die der Bürger von Festland-China. Ein geplanter Zusatz zur Verfassung Hongkongs, der so genannte Artikel 23, drohe das Prinzip «ein Land, zwei Systeme» vollständig zu zerstören. Unter anderem ist nach Angaben Zens vorgesehen, dass in Festland-China verbotene Organisationen auch in Hongkong untersucht und gegebenenfalls als staatsgefährdend verboten werden können. Zu seiner eigenen Sicherheit angesichts seiner offenen Kritik am Regime in Peking sagte der Bischof, er könne zu Ungerechtigkeiten nicht schweigen. Das entspreche auch der Soziallehre der Kirche.

Kathpress
6. mai 2003

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