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Publisert 10. april 2003 | Oppdatert 6. januar 2011

Caritas versorgt Familien mit Lebensmitteln und Medikamenten - Wasserversorgung akut gefährdet

Bagdad-Wien, 8.4.03 (KAP) «Tausende Menschen suchen derzeit in den 80 Kirchen von Bagdad Zuflucht vor den Bomben und Explosionen», berichtet Sabine Wartha, die Leiterin der Katastrophenhilfe der österreichischen Caritas. In den Kirchen würden die Menschen von der Caritas mit Nahrungsmitteln, Medikamenten und Trinkwasser versorgt. «In unseren Erste-Hilfe-Zentren in Bagdad gehen aber die Vorräte an Medikamenten und Verbandszeug zur Neige, die Zahl der Verletzten nimmt extrem zu, Nachschub ist dringend erforderlich», so Wartha. Der nächste Hilfskonvoi der Caritas mit Medikamenten und Vorräten soll nächste Woche nach Bagdad aufbrechen.

Aus Basra und anderen Städten im Süden des Landes erhielt die Caritas Informationen, dass es weiterhin enorme Probleme mit sauberem Wasser gibt. «Manchmal reicht das Wasser nicht einmal, um einen Gipsverband für ein Kind anzurühren», berichtet Caritas-Mitarbeiter Patrick Nicholson von seinem Lokalaugenschein in Umm Qasr. Es werde zwar Wasser verteilt, aber das decke bei weitem nicht den täglichen Bedarf. Sogar das örtliche Krankenhaus werde nicht jeden Tag mit Wasser beliefert. Viele Menschen müssten deshalb auf verschmutztes Brunnenwasser zurückgreifen. 100 Container mit Wasserreinigungstabletten sind in Basra angekommen und würden derzeit von der Caritas verteilt, um den Ausbruch von Krankheiten zu verhindern.

Im Norden und Osten des Landes versorgt die Caritas Hunderte Flüchtlingsfamilien. «Wir können Lebensmittel noch auf den lokalen Märkten einkaufen, was lange Transportwege spart», erklärt Wartha. Doch sie fürchtet, dass die Zahl der Inlandsflüchtlinge rasant zunehmen wird, «die meisten werden es nicht bis an die Grenzen schaffen und versuchen, bei Familien auf dem Land Unterschlupf zu finden».

Diakonie-Hilfstransport von Nordsyrien in den Irak

Dem ökumenischen internationalen Hilfsnetzwerk der Diakonie ACT (Action by Churches Together) ist es gelungen, von der nordsyrischen Provinzhauptstadt Hassake aus einen Transport mit Hilfsgütern in die irakische Millionenstadt Mossul zu bringen. Die Lebensmittel und Decken sind für zwei Hilfszentren bestimmt, in denen rund 2.300 Menschen aus dem Süden des Irak Schutz vor dem Krieg gesucht haben.

«Die Grenze zwischen Syrien und Irak ist nach wie vor offen. Wir hoffen daher, dass wir über diese Route noch weitere Transporte schicken können», so Michael Chalupka, Direktor der Diakonie-Österreich, über die derzeit laufenden Hilfsaktionen. Die Lebensmittel und Decken, die auf syrischen Märkten eingekauft wurden, sind für zwei Hilfszentren in den stark christlich geprägten kleinen Bergstädten östlich von Mossul bestimmt. In diesen Zentren wurden bereits 1.500 bzw. 800 Familien von Inlandsflüchtlingen aufgenommen. Wenn sich der Transportweg als unproblematisch beweist, sollen über ihn künftig wöchentlich Hilfsgüter in den Irak gebracht und verteilt werden. Immer mehr benötigt werden vor allem Säuglingsnahrung und Medikamente.

Chalupka zufolge hat Diakonie/ACT auch damit begonnen, jene Menschen aus dem Irak zu betreuen, die in Nordsyrien in Kirchen und Moscheen um Schutz gebeten hatten und nun bei Gastfamilien untergebracht sind. Es handelt sich dabei um gut 100 Familien, die mit Lebensmittelpaketen versorgt werden. «Unseren Erfahrungen nach wenden sich in Krisen- und Kriegszeiten viele Menschen auf der Flucht zuerst an Freunde, Bekannte oder karitative Einrichtungen in den Ländern, die sie erreichen können», berichtet Chalupka. Daher verwundere es nicht, dass die mit internationaler Hilfe errichteten Flüchtlingslager zum Beispiel an der syrisch-irakischen Grenze - noch - wenig nachgefragt seien.

Kathpress
8. april 2003

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