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Publisert 5. februar 2003 | Oppdatert 6. januar 2011

Gedenken an die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs vom 22. Jänner 1973, die zur Abtreibungsliberalisierung führte

Washington, 22.1.03 (KAP) Tausende Christen haben in der Nacht zum Mittwoch mit Mahnwachen gegen die Abtreibungs-Legalisierung in den USA vor 30 Jahren protestiert. Die meisten Jahrestage seien Anlass zum Feiern, sagte der Erzbischof von Philadelphia, Kardinal Anthony Bevilaqua, vor rund 7.000 US-Katholiken in der Kathedrale der US-Hauptstadt Washington. «Der 22. Jänner sei dagegen ein Tag der Trauer über eine unmoralische, ungerechte, unlogische Entscheidung», so Bevilaqua, der auch Vorsitzender der Anti-Abtreibungs-Kommission der US-Bischofskonferenz ist. Am 22. Jänner 1973 hatte das Oberste US-Gericht mit seinem Urteil im Fall «Roe versus Wade» Schwangerschaftsabbrüche legalisiert. Bei der jährlichen «Messe für das Leben» in Washington waren fünf Kardinäle, 36 Bischöfe und 250 Priester anwesend.

Für den Mittwoch waren verschiedene Märsche von Abtreibungsbefürwortern und -gegnern angekündigt. Allein zum jährlichen «Marsch für das Leben» in Washington wurden 50.000 Teilnehmer erwartet. US-Präsident George Bush, der ein entschiedener Gegner von Schwangerschaftsabbrüchen ist, kündigte eine Grußbotschaft per Satellit aus St. Louis an.

Ab 1973 war in den USA die Zahl der Abtreibungen rapide angestiegen, seit 1981 sinkt sie wieder kontinuierlich. Zuletzt lag sie laut einer Studie im Jahr 2000 bei 21,3 Abtreibungen auf 1.000 Frauen zwischen 15 und 44 Jahren, dem niedrigsten Stand seit 1974. Auch die Zahl der Abtreibungseinrichtungen fiel stetig, zuletzt von 2.042 im Jahr 1996 auf 1.819 in 2000. Grund dafür ist laut Studie des New Yorker Alan Guttmacher Institute vor allem die Verfügbarkeit von Verhütungsmitteln und des Abtreibungsmittels «Pille danach».

Die katholischen Bischöfe der USA beklagten in einem Hirtenschreiben die Zahl von rund 40 Millionen Tötungen durch Abtreibung in den vergangenen 30 Jahren als «ungeheuerliche Menschenrechtsverletzung».

Kathpress
22. januar 2003