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Publisert 9. desember 2002 | Oppdatert 6. januar 2011

Moskau, 9.12.02 (KAP) Der katholischen Kirche in Russland ist die Gefährdung der nationalen Sicherheit vorgeworfen worden. In einem von Regierungsmitarbeitern und Religionsexperten erstellten Bericht wird empfohlen, die katholische Kirche sowie «andere ausländische Glaubensgemeinschaften» von den Sicherheitsbehörden überwachen zu lassen, berichtete die russische Tageszeitung «Moscow Times» am Montag in ihrer online-Ausgabe. Die katholische Kirche mache sich staatsfeindlicher Aktivitäten schuldig.

In dem noch unveröffentlichten Bericht, der dem Blatt zugespielt wurde, wird insbesondere die rasche Ausbreitung dieser «ausländischen Religionen» kritisiert. Dadurch werde die orthodoxe Kirche an den Rand gedrängt. Die katholische Kirche sei besonders gefährlich, die Protestanten stünden an zweiter Stelle, gefolgt von den Zeugen Jehovas, Scientologen und Satanisten. Zur Überwachung dieser Glaubensgemeinschaften sollten im Innen- und Justizministerium neue Überwachungsgremien eingesetzt werden, werde in dem Bericht empfohlen.

Moskaus Erzbischof weist Kritik zurück

Moskaus katholischer Erzbischof Tadeusz Kondrusiewicz wies die Vorwürfe als völlig unberechtigt zurück. Auch könne er nicht verstehen, wie eine «zivilisierte Gesellschaft» eine Kirche mit einer mehr als 2.000-jährigen Geschichte als terroristische Organisation bezeichnen könne. Der Erzbischof ist Mitglied des Präsidialrates für die Kooperation mit religiösen Organisationen. Dem Rat soll der Bericht im nächsten Monat offiziell vorgestellt werden.

In den vergangenen Monaten hatten die russischen Behörden wiederholt ausländischen katholischen Priestern die Aufenthaltserlaubnis entzogen oder eine Wiedereinreise verweigert. Prominentestes Opfer war der aus Polen stammende Bischof im sibirischen Irkutsk, Jerzy Mazur. Die orthodoxe Kirche wirft den Katholiken das Abwerben von Gläubigen vor. Insbesondere die Errichtung von vier katholischen Diözesen auf dem Gebiet der Russischen Föderation zu Jahresbeginn war auf scharfe Kritik gestoßen.

Kathpress
9. desember 2002

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