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Publisert 19. juli 2002 | Oppdatert 6. januar 2011

Krise der katholischen Kirche in Kanada wirkt sich auch auf den Weltjugendtag aus

Toronto, 18.7.02 (KAP) Wegen der Krise der katholischen Kirche in Kanada werden beim Weltjugendtag in Toronto die Jugendlichen aus dem Land nicht die Mehrheit der Teilnehmer stellen wie es bei früheren Weltjugendtagen der Fall war. Dies berichtet die französische katholische Internetagentur «Infocatho». Derzeit seien erst rund 40.000 junge Kanadier angemeldet, die meisten aus der Region von Toronto.

Die Infrastrukturen in Toronto seien auf rund eine Million Teilnehmer ausgelegt. Derzeit werde aber nur mit rund 250.000 Teilnehmern gerechnet, es sei denn, dass durch die Medienberichterstattung noch viele kurzentschlossene Tagesteilnehmer aus Kanada und den Vereinigten Staaten mobilisiert werden.

«Infocatho» gibt den Anteil der «Praktizierenden» unter den kanadischen Katholiken mit nur fünf bis zehn Prozent an. Die Krise hatte - parallel zu den Unabhängigkeitsbestrebungen in Quebec - in den sechziger Jahren begonnen. Zuvor war «la belle province» eines der am stärksten konfessionell geprägten Gebiete der Welt mit Höchstwerten bei Gottesdienstbesuch, geistlichen Berufen, Missionseinsatz usw. gewesen. Das katholische Bekenntnis bildete für die französischsprachigen Kanadier - nicht nur in Quebec - das entscheidende Identitätsmerkmal zur Abgrenzung gegenüber dem protestantisch-angelsächsischen Nordamerika.

Als «positiv» vermerkt «Infocatho», dass Jugendlichen aus 180 Ländern in Toronto vertreten sein werden - darunter sogar Afghanistan, woher 29 junge Leute kommen. Allerdings habe es - so der römische Missionspressedienst «Misna» - große Probleme mit der Visa-Erteilung für Jugendliche aus Ländern des «Südens» gegeben. Die kanadischen Behörden hätten sich offensichtlich negativ von den Erfahrungen beim Weltjugendtag in Rom 2000 beeinflussen lassen, als nicht wenige Jugendliche vor allem aus der Ukraine, aus Rumänien und von den Philippinen das Treffen zur Einwanderung nach Italien nutzten.

Die Vorgangsweise der kanadischen Vertretungsbehörden habe bei einigen Bischofskonferenzen - vor allem in Afrika - Zorn und Protest ausgelöst, berichtet «Misna». Insbesondere bei jungen Leuten aus Haiti und der Dominikanischen Republik, aber auch aus Uganda und dem Sudan hätten die kanadischen Vertretungen überaus strenge Maßstäbe angelegt: Einer von vier Visa-Anträgen sei zurückgewiesen worden.

Die italienische katholische Nachrichtenagentur SIR berichtet auch von Schwierigkeiten für kroatische Jugendliche: So hätten Burschen, die zwischen 1990 und 2002 ihren Militärdienst ableisten mussten, kaum Visa erhalten.

Kathpress
18. juli 2002