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Publisert 8. mai 2002 | Oppdatert 6. januar 2011

Er befürchtet, dass auch ihm Wiedereinreise verweigert wird

Moskau, 8.5.02 (KAP) Der katholische Bischof der südrussischen Diözese Saratow, Kliment Pickel, hat wegen der antikatholischen Maßnahmen russischer Behörden eine Reise in die Schweiz abgesagt. Pickel, der aus Deutschland stammt und nicht russischer Staatsbürger ist, befürchtet ein Wiedereinreiseverbot, wie es im April dem Bischof von Irkutsk, Georgij (Jerzy) Mazur, widerfuhr. Die rund 1,3 Millionen Katholiken in den vier Diözesen Russlands sehen sich seit einigen Monaten zunehmenden Anfeindungen ausgesetzt.

Bischof Pickel hätte auf Einladung der Schweizer Sektion des internationalen Hilfswerks "Kirche in Not" in Luzern zu einer Vortragstournee in die Schweiz reisen sollen. Auf Grund der jetzigen Situation hat er nun aber darauf verzichtet.

Der Bischof von Saratow hat seine Entscheidung nach Rücksprache mit dem Moskauer Erzbischof Tadeusz Kondrusiewicz, dem Vorsitzenden der russischen katholischen Bischofskonferenz, und mit Erzbischof Georg Zur, dem Apostolischen Nuntius in Moskau, getroffen. Beide waren der Meinung, dass derzeit eine "freiwillige" Ausreise aus Russland für Pickel "zu riskant" wäre. Pickel lebt seit 1990 als Priester in Russland und ist seit 1998 Bischof.

Öffentliche Anfeindungen durch das Moskauer Patriarchat und dessen Ortsbischöfe blieben nicht ohne Folgen, erklärte Bischof Pickel zur aktuellen Lage. Laut Bischof Pickel "strengste Kontrollen unserer Gemeinden und Einrichtungen durch die Justizbehörden" durchgeführt. Auch würden in Schulen und Betrieben "antikatholische Unterschriftensammlungen" durchgeführt und in den Zeitungen gebe es eine "Flut übelster, katholikenfeindlicher Reportagen".

Die Diözese Saratow hat 42 Millionen Einwohner, wovon 35.000 katholisch sind; für die Seelsorge der Katholiken stehen insgesamt nur 39 Priester zur Verfügung. Er könne es angesichts dieser kleinen Zahl von Seelsorgern nicht verantworten, seiner Diözese für einige Wochen den Rücken zu kehren, ohne die Gewissheit zu haben, zurückkehren zu dürfen, erklärte Pickel.

"Keine Sackgasse"

Die derzeit sehr gespannte Lage sei dennoch "keine Sackgasse", meint der Bischof von Saratow. Die russisch-orthodoxe Kirche bleibe trotz allem eine "Schwesterkirche". Ihn berühre schmerzlich, dass sich die orthodoxe Kirche mit ihrem Verhalten derzeit "vor ihren eigenen wirklich gläubigen Mitgliedern blamiert". Er hoffe, dass der "Unrat", der in diesen Wochen aufgedeckt worden sei, den "Reinigungsprozess" der orthodoxen Kirche beschleunige. Pickel: "Eines Tages werden wir miteinander sprechen und, was noch wichtiger ist, miteinander beten". Derzeit sei es den orthodoxen Christen Russlands verboten, gemeinsam mit den Katholiken zu beten.

K200203478
8. mai 2002

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