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Publisert 7. april 2002 | Oppdatert 6. januar 2011

Pessimistische Interviewäußerungen des Pekinger "patriotischen" Bischofs Jin

Peking-Paris, 4.4.02 (KAP) Shanghais "patriotischer" Bischof Aloysius Jin Luxian hat sich pessimistisch über eine Änderung der repressiven chinesischen Religionspolitik geäußert. Der 85-jährige Priester aus dem Jesuitenorden sagte in einem Interview mit der französischen katholischen Tageszeitung "La Croix", vor zwei Jahren habe er noch auf eine Änderung gehofft. Doch auch die Vergebungsbitte Papst Johannes Paul II. vom vergangenen Oktober habe keinen Neuanfang gebracht, klagte Jin.

Der Bischof sagte, die Mehrheit der chinesischen Katholiken stehe treu zum Papst. Seit zwei Jahren gebe es allerdings einen Machtkampf zwischen dem Heiligen Stuhl und der Volksrepublik, bei dem es keine Sieger gebe. Die Untergrundkirche in China gedeihe gut. In der patriotischen Kirche gebe es zwei Strömungen. Ein Teil wolle der Regierung in ihrer ablehnenden Haltung gegenüber dem Vatikan folgen, doch sei diese Bewegung klein. Die Mehrheit suche auch in dieser Strömung die Anerkennung des Papstes. Bischofsweihen ohne die Zustimmung des Vatikans seien inzwischen auch in der patriotischen Kirche praktisch unmöglich.

Nachlassender Glaubenseifer

Jin erklärte, neben dem Priestermangel seien die Versuchungen durch Vergnügungen und Konsum die größten Herausforderungen für die chinesische Kirche. Die Katholiken der Gegenwart würden sicher neuen Verfolgungen weniger Widerstand entgegensetzen als vor 50 Jahren, warnte der Bischof.

Der Bischof, der nach dem Zweiten Weltkrieg in Rom Dogmatik studiert hatte, verbrachte 15 Jahre im Gefängnis; danach wurde er für weitere 12 Jahre in den Norden Chinas verbannt und erhielt Berufsverbot. Für die Pekinger Regierung ist er seit 1988 der offizielle Bischof von Shanghai.

Kathpress
4. april 2002

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