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Publisert 11. februar 2002 | Oppdatert 6. januar 2011

Dublin, 10.2.02 (KAP) Die katholischen Bischöfe Irlands haben das von der Regierung angestrebte Abtreibungs-Referendum begrüßt. In einer Erklärung der Irischen Bischofskonferenz heißt es, die Katholiken sollten frei nach ihrem eigenen Gewissen abstimmen, auch wenn die Vorlage nicht so weit gehe, wie es wünschenswert wäre. Unterdessen warnte Premierminister Bertie Ahern die Iren vor einer Ablehnung der Reform. Ein Nein würde einer kommenden Regierung Tür und Tor für eine Liberalisierung des Abtreibungsrechts öffnen, so Ahern laut einem Bericht der Tageszeitung "The Irish Times".

Rund 2,9 Millionen Iren sollen am 6. März über die umstrittene Regierungsvorlage zur Verfassungsänderung abstimmen. Der komplexe Entwurf sieht einerseits eine Verschärfung des ohnehin strengen irischen Abtreibungsrechts vor; die Regierung will nach eigenen Worten Schlupflöcher in der Gesetzgebung schließen. Andererseits regelt der Entwurf, dass der Beginn des schützenswerten Lebens nicht schon bei der Zeugung einsetzt. Deshalb haben auch einige "Pro Life"-Aktivisten zum Widerstand aufgerufen. Umfragen zufolge ist die Bevölkerung in der Abtreibungsfrage gespalten; eine Zustimmung gilt als keineswegs sicher. Der Termin des Referendums im Wahljahr hatte bei Beobachtern für Verwirrung gesorgt.

In Irland ist ein Schwangerschaftsabbruch bislang nur erlaubt, wenn das Leben der Mutter bedroht ist. Der irische Supreme Court hatte jedoch 1992 in einem Grundsatzurteil einer Frau mit Selbstmordabsichten die Abtreibung zugestanden. Nach einer Volksabstimmung von 1995 sind Frauen zudem berechtigt, sich Informationen über Abtreibungskliniken zu verschaffen und für einen Abbruch ins Ausland zu reisen. Davon machen laut Schätzungen jährlich rund 7.000 Irinnen Gebrauch.

Kathpress
10. februar 2002