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Publisert 28. november 2001 | Oppdatert 6. januar 2011

Berlin, 27.11.01 (KAP) Das Kolpingwerk Deutschland und die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) haben mehr als 420.000 Unterschriften zum Schutz menschlicher Embryonen gesammelt. Die beiden getrennt gestarteten Petitionen wurden in Berlin nun an den Bundestagspräsidenten Wolfgang Thierse übergeben. Kolping-Bundesvorsitzender Heinz Schemken und kfd-Präsidentin Magdalena Bogner betonten unter Hinweis auf die Berichte über das erste Klonen eines menschlichen Embryos in den USA, dass dringender Handlungsbedarf bestehe.

Die Unterzeichner wenden sich gegen das so genannte "therapeutische Klonen" und fordern den Fortbestand des deutschen Embryonenschutzgesetzes und ein Verbot des Imports embryonaler Stammzellen. Thierse bedankte sich für das Engagement der Verbände und versprach, ihre Forderungen an die Bundestagsfraktionen und die Enquete-Kommission "Recht und Ethik in der modernen Medizin" weiterzuleiten. Zu der im Jänner anstehenden Abstimmung über den Stammzellen-Import sagte Thierse, das Ergebnis sei noch völlig offen.

Mit Ablehnung und Empörung haben Politiker, Ärzte und Kirchen in Deutschland auf Berichte über das erste Klonen eines Menschen in den USA reagiert. Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD) bezeichnete die Klonversuche als "verantwortungslos". In Deutschland "ist und bleibt" jedes Klonen verboten, bekräftigte sie in Berlin. Die deutsche Bundesregierung setze sich entsprechend für eine internationale Ächtung des Klonens von Menschen ein. Bulmahn warf den USA zudem "Doppelmoral" vor, da dort für private und öffentlich finanzierte Forschung unterschiedliche Regeln gälten. Eine solche Zweiteilung dürfe es in Deutschland nicht geben.

Die Deutsche Bischofskonferenz wertete das Klonen als einen "schweren Verstoß gegen die Würde des Menschen". Menschliches Leben werde als bloßes Mittel zum Zweck verbraucht, heißt es in einer in Bonn veröffentlichten Erklärung. Ein solches Vorgehen werde auf Dauer schwer wiegende Konsequenzen für den Schutz des Lebens in anderen Bereichen, beispielsweise am Ende des Lebens, haben.

"Albtraum wird Wirklichkeit"

Die deutsche Bundesärztekammer (BÄK) erklärte in Köln, mit dem Vorgehen der amerikanischen Wissenschaftler sei ein "Albtraum Wirklichkeit geworden". Die Experimente seien unethisch und offenbarten eine erschreckende Geringschätzung menschlichen Lebens. BÄK-Präsident Jörg-Dietrich Hoppe betonte, jetzt erweise sich, wie wichtig das deutsche Embryonenschutzgesetz sei. Dringend notwendig seien auch internationale Abkommen, die ethische Mindeststandards festlegen.

Kathpress
27. november 2001