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Publisert 4. oktober 2000 | Oppdatert 6. januar 2011

Peking-Vatikanstadt, 3.10.00 (KAP) Die chinesischen Behörden haben mit einer Propaganda- und Einschüchterungsoffensive auf die Heiligsprechung von 120 China-Märtyrern durch Papst Johannes Paul II. reagiert. Wie der vatikanische Missionsnachrichtendienst "Fides" berichtet, wurde auch auf "patriotische" Priester und Bischöfe Druck ausgeübt, damit sie in Gottesdiensten nicht über die Zeremonie in Rom sprechen. Wenige Tage vor der Heiligsprechung hätten Geistliche zu "Informationsveranstaltungen" kommen müssen, bei denen ihnen die Position der kommunistischen Partei zu dem Thema erläutert wurde.

Auch auf die katholische Kirche in Hongkong sei über das "Verbindungsbüro" Druck ausgeübt worden, eventuelle Feiern zu der Heiligsprechung auf "niedrigem Niveau" zu halten. Dennoch habe es am Wochenende in allen Hongkonger Kirchen und Kapellen religiöse Feiern anlässlich der Heiligsprechung gegeben.

In den chinesischen Zeitungen und auf den von der Regierung kontrollierten Internet-Seiten seien zahlreiche Artikel erschienen, in denen die Rolle der Missionare in China in schlechtes Licht gerückt worden sei, so die vatikanische Missions-Nachrichtenagentur. "Fides"-Chefredakteur Bernardo Cervellera berichtete zugleich, dass allein das chinesisch-sprachige Angebot seiner Agentur zu den Heiligsprechungen rund 3.000 Mal aus China abgerufen worden sei.

Märtyrer "Diebe und Gewalttäter"

Die offizielle Nachrichtenagentur "Neues China" verschärfte am Dienstag den Ton weiter und warf zahlreichen der heilig gesprochenen China-Märtyrer vor, sie hätten Vergewaltigungen und Diebstähle begangen, seien in den Antiquitätenschmuggel verstrickt gewesen und hätten mit Gewalt Chinesen zum Katholizismus bekehrt. Anhand einzelner Beispiele soll in dem Beitrag nachgewiesen werden, dass viele der neuen Heiligen zu Recht während des Boxeraufstandes 1900/1901 getötet worden seien.

Kathpress

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