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Publisert 4. september 2000 | Oppdatert 6. januar 2011

Römischer Oberrabbiner erinnert in RAI-Diskussion an besondere Zuneigung zwischen dem Konzils-Papst und den Juden - EU-Kommissionspräsident Prodi erinnert an Bedeutung der Enzyklika «Pacem in terris»

Rom-Bergamo, 29.8.00 (KAP) Das jüdische Volk ist Papst Johannes XXIII. ewig dankbar, dass er 1959 in den «großen Fürbitten» der Karfreitagsliturgie die Formulierung «pro perfidis Judaeis» (für die treulosen Juden) gestrichen hat. Dies betonte der römische Oberrabbiner Elio Toaff am Montagabend in einer RAI-Diskussion, die aus Anlass der bevorstehenden Seligsprechung des Konzils-Papstes aus Sotto il Monte, dem Geburtsort von Johannes XXIII. im Bergamaskischen, übertragen wurde. Die alte Formulierung in der Karfreitagsliturgie sei vor der Reform durch Johannes XXIII. ein «unüberwindliches Hindernis» im Verhältnis zwischen Christen und Juden gewesen, so Toaff.

Der römische Oberrabbiner erinnerte an die besondere Zuneigung zwischen Johannes XXIII. und den Juden. Einmal sei der Papst nach dem Sabbat-Gebet an der römischen Synagoge vorbeigefahren, habe anhalten lassen und die jüdischen Gläubigen gesegnet. In den Tagen, als Johannes XXIII. 1963 mit dem Tod kämpfte, hätten viele Juden auf dem Petersplatz Psalmen für den Papst gebetet.

Der Präsident der EU-Kommission, Romano Prodi, sagte, es sei Johannes XXIII. vor allem um den Dialog mit den Armen und Unterdrückten gegangen. Die «Magna Charta» seiner Überzeugungen sei die Enzyklika «Pacem in terris» mit ihrer Absage an das «Gleichgewicht des Schreckens» und ihrem unbedingten Eintreten für Gerechtigkeit, für die Rechte der Frauen, für die Rechte der arbeitenden Menschen gewesen. In Italien habe man damals den Papst für einen Wahlsieg der Kommunisten verantwortlich gemacht. Im Rückblick müsse man aber sagen, dass die von Johannes XXIII. bewirkte «Öffnung», die von ihm initiierte «Ost-Politik», entscheidend zum Fall des Eisernen Vorhangs beigetragen habe. Wörtlich meinte Prodi: «Es ist der Dialog, der die Diktaturen zu Fall bringt».

Kathpress

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