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Publisert 17. august 2000 | Oppdatert 6. januar 2011

Russische Jugendliche machten auf der Fahrt zum Weltjugendtreffen Zwischenstation in Wien

Wien-Rom, 15.8.00 (KAP) Unter den Teilnehmern des römischen Weltjugendtreffens ist auch eine 40-köpfige russische Gruppe von Schülern und Studenten aus St. Petersburg, die auf der 3.000-Kilometer-Fahrt an den Tiber in Wien Station gemacht hat. "Diese Reise ist eines der wichtigsten Ereignisse in meinem Leben", meinte eine der jungen Russinnen, die 19-jährige Elena, beim Wiener Zwischenstopp nach drei Tagen abenteuerlicher Busfahrt durch die Weiten Ost- und Ostmitteleuropas.

Die russischen Jugendlichen sollten eigentlich im Missionshaus St. Gabriel der Steyler Missionare in Mödling bei Wien eine Nacht verbringen, doch die Patres in St. Gabriel warteten vergeblich mit einem Tee zur Stärkung auf die Ankunft der Russen. Probleme mit einem Durchreise-Visum an der Grenze zwischen Weißrussland und Polen verursachten eine mehrstündige Verzögerung; zehn Jahre nach der "Wende" ist es mit der Reisefreiheit im neuen Europa noch immer nicht so weit her. Die Jugendlichen verbrachten die Nacht schließlich in ihrem Bus im polnischen Tschenstochau und trafen erst einen Tag später in St. Gabriel ein. Nach einem Gang durch die Wiener Innenstadt, bei dem natürlich auch der Stephansdom besucht wurde, ging die Fahrt der russischen Gruppe noch am selben Abend weiter nach Padua, dem nächsten Etappenziel.

Englisches Theater vermittelt christliche Werte

Die Reise der russischen Gruppe, in der sowohl orthodoxe als auch römisch-katholische Christen vertreten sind, wird von der Lehrerin Yolanda geleitet. Sie unterrichtet die Jugendlichen in einer staatlichen Schule und an der Universität im Fach Englisch, gehört aber, ohne dass ihre Lehrerkollegen davon wissen, einem katholischen Orden an.

In ihrem Unterricht versucht die Lehrerin, ihren Schülern nicht nur englische Grammatik, sondern auch christliche Werte beizubringen. Dabei achtet sie besonders darauf, den jungen Menschen christliches Denken nicht aufzudrängen, sondern selbst vorzuleben und auf indirekten Wegen zu vermitteln.

So übte zum Beispiel ein Teil der Gruppe ein englisches Theaterstück mit dem Titel "Where love is there is God" (Wo die Liebe ist, da ist auch Gott) ein. "Die Jugendlichen sollen Freundschaft und das Miteinander fühlen, die christlichen Werte selbst entdecken", meint Schwester Yolanda. Das sei bei einem Ereignis wie dem Weltjugendtreffen eben besonders gut möglich. Dafür nehme sie auch den immensen Aufwand und die zahlreichen Schwierigkeiten bei der Organisation der Reise gerne in Kauf.

Die jungen Russen erwarten sich nach den Wochen der Vorbereitung auf die Reise, in denen gemeinsam gebetet, gesungen und auch diskutiert wurde, viel von der Fahrt nach Rom. Im Vordergrund steht die Freude auf die Begegnung und das gemeinsame Gebet mit Jugendlichen aus anderen Ländern und Kulturen. Aber auch die "Ewige Stadt" mit ihren Schätzen übt große Anziehungskraft aus. Und die 21-jährige Nina spricht aus, was sich viele wahrscheinlich nur denken: "Einmal den Papst sehen!".

Auch Schwester Yolanda hofft, dass die jungen Russen vom Kontakt mit Jugendlichen anderer Länder beim Weltjugendtreffen profitieren und aus den Gesprächen viele Erfahrungen für ihr weiteres Leben mitnehmen können: "Diese jungen Menschen sind schließlich die Zukunft Russlands".

Kathpress