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Publisert 3. august 2000 | Oppdatert 6. januar 2011

Utl.: Kritik an "Geschichtsklitterung durch liberale und freimaurerische Historiker" des 19. Jahrhunderts - Papst sympathisierte im Freiheitskampf Italiens nicht mit Österreich =

Rom, 2.8.00 (KAP) Die römische Jesuitenzeitschrift "La Civilta Cattolica" hat die für den 3. September angesetzte Seligsprechung von Papst Pius IX. (1846-1878) verteidigt. In einem Artikel der jüngsten Ausgabe heißt es, die bis heute weit verbreitete Auffassung, wonach der Papst sich von einem anfänglichen Unterstützer der liberalen und der nationalen Anliegen der italienischen Unabhängigkeitsbewegung zu deren Hauptgegner gewandelt habe, sei das Resultat einer Geschichtsklitterung durch liberale und freimaurerische Historiker des 19. Jahrhunderts.

In Wahrheit habe Pius IX. stets das Religiöse über das Politische gestellt und die Ereignisse nicht vom politischen Standpunkt aus analysiert. Die Motive seines Handelns seien jedoch immer wieder missverstanden worden. So habe er in Wahrheit die Einigung Italiens von Anfang an mit Wohlwollen verfolgt, ebenso die Aufstandsbewegungen in anderen Staaten Europas. Dies gehe unter anderem aus einem Brief an den österreichischen Kaiser Ferdinand I. vom 3. Mai 1848 hervor. Als er jedoch gleichzeitig ein päpstliches Kontingent aus den vereinten Truppen gegen Österreich abzog, habe er den Eindruck erweckt, er wende sich gegen die nationale Einigung Italiens und sympathisiere mit Österreich. Tatsächlich habe Pius IX. die Einigungsbewegung bekämpft, als sie unter Kontrolle des Königshauses Savoyen geriet und eine immer mehr antikirchliche Richtung eingeschlagen habe. Im Prinzip sei der Papst dennoch bis zuletzt ein Befürworter der italienischen Einheit bei gleichzeitigen Garantien für den Kirchenstaat geblieben.

Für die liberalen Ideen seiner Zeit hat Pius IX. laut "Civilta Cattolica" zu keinem Zeitpunkt Sympathien gehegt, der falsche Eindruck einer anfänglichen liberalen Haltung "Wende" sei nur dadurch entstanden, weil er zu Beginn seines Pontifikats eine Amnestie für Gefangene verkündete. Tatsächlich habe er mit aller Kraft versucht, die christliche Wahrheit angesichts einer sich zunehmend säkularisierenden Umwelt zu verteidigen. Ferner sei ihm dank seines persönlichen Charismas und seiner Fähigkeit, auf Menschen zuzugehen, eine Popularität und Verehrung unter den Gläubigen zugewachsen wie keinem Papst vor ihm. Diese Tatsache bestätige die Kirche mit mehr als einem Jahrhundert Abstand durch die Seligsprechung. (Schluss)

K200004786

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