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Publisert 26. juni 2000 | Oppdatert 6. januar 2011

Es geht um eine millionenschwere Grundstückstransaktion in Jerusalem - Wie kam es zur Unterschrift von Patriarch Diodoros I.?

Jerusalem, 25.6.00 (KAP) In Israel streiten der Staat und das griechisch-orthodoxe Patriarchat von Jerusalem vor Gericht um einen millionenschweren Grundstückshandel. Patriarch Diodoros I. hat gegen den Staat Israel und die staatliche Grundstücksgesellschaft "Keren Kayemet" angestrengt.

Auf kircheneigenem Boden in den teuersten Wohngegenden Jerusalems stehen unter anderem das Palais des Staatspräsidenten, die Residenz des Ministerpräsidenten, der Sitz des Oberrabbinats "Heichal Schlomo" und die Gärten der Knesset, des israelischen Parlaments. Die israelische Grundstücksgesellschaft hatte diese Grundstücke ursprünglich bis zum Jahr 2051 gepachtet. In einer "Nacht und Nebel- Aktion" - so die Zeitung "Maariv" - seien Ende März ein Arzt, ein Rechtsanwalt und ein Vertreter von "Keren Kayemet" beim schwer zucker- und nierenkranken Patriarchen erschienen. Der habe einen Verkaufsvertrag dieser Grundstücke unterzeichnet. "Keren Kayemet" habe daraufhin 20 Millionen Dollar an Jakob Weinroth, den Rechtsanwalt in den Diensten des Patriarchats, überwiesen.

Nachdem das Geschäft öffentlich bekannt wurde, dementierte der Patriarch, jemals seine Unterschrift unter den Vertrag gesetzt zu haben. Prominentenanwalt Weinroth, der außer dem Patriarchen auch schon Benjamin Netanjahu und Staatspräsident Ezer Weizman rechtsfreundlich vertreten hat, behauptete gegenüber "Maariv", dass der Patriarch wegen des Drucks seiner palästinensischen Gläubigen eine Veröffentlichung dieses Geschäfts verhindern wolle. Deshalb behaupte er jetzt, seine Unterschrift sei gefälscht worden. Die Echtheit der Unterschrift werde nun für das Gericht die Kriminalpolizei überprüfen müssen.

Doch neben der Gültigkeit des Kaufvertrages wird auch nach den 20 Millionen Dollar gesucht, die "Keren Kayemet" überwiesen haben will. Weinroth sagte, dass 16 Millionen an den Patriarchen gegangen seien. Doch der behauptet, keinen Groschen erhalten zu haben. Von den restlichen vier Millionen hätten die Vermittler vergütet und Steuern entrichtet werden müssen.

Das griechisch-orthodoxe Patriarchat ist einer der größten privaten Landbesitzer im Heiligen Land. Vor zwei Jahren kam es zu Demonstrationen von orthodoxen Christen in Jaffa, nachdem bekannt geworden war, dass der Patriarch einige der besten Grundstücke im Millionenwert an israelische Unternehmer "verhökert" habe. Die orthodoxen Gemeindeglieder, meist Araber, lehnten sich gegen den Verkauf durch die ausschließlich aus Griechenland stammende Kirchenspitze auf und monierten, dass die Gelder in die Taschen des Klerus flössen und nicht den Gemeinden zugute kämen.

Kathpress

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