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Publisert 27. mars 2000 | Oppdatert 6. januar 2011

Erstes Ziel der Heilig-Land-Pilgerreise Johannes Pauls II. war die Kirche auf dem Moses-Berg Nebo in Jordanien

Amman, 20.3.00 (KAP) Papst Johannes Paul II. wurde am Montag nachmittag zum Beginn seiner Heiliglandreise auf dem Flughafen der jordanischen Hauptstadt Amman herzlich begrüßt. Zur Begrüßung Johannes Pauls II. waren der jordanische König Abdullah, die Mitglieder der Regierung, das diplomatische Corps und die katholischen und orthodoxen Bischöfe des Landes zum Flughafen gekommen. Seine einwöchige Pilgerreise führt Johannes Paul II. nach Jordanien, Israel und in die Palästinensergebiete. Der Papst wird von rund 1.000 Journalisten begleitet.

Nach seiner Jordanien-Etappe fliegt der Papst am Dienstagnachmittag nach Tel Aviv und Bethlehem. Es ist die 91. Auslandsreise von Johannes Paul II. und seine zweite Pilgerfahrt auf den Spuren der Bibel im Heiligen Jahr. Höhepunkte der Reise werden die Besuche an den Heiligen Stätten in Bethlehem, Nazareth und Jerusalem sein.

Nach dem Besuch Pauls VI. 1964 handelt es sich erst um die zweite Reise eines Papstes ins Heilige Land. Johannes Paul II. trifft im Zuge der - wie es heißt - «wichtigsten Reise seines Pontifikats» - mit religiösen Führungspersönlichkeiten des Judentums, des Islam und der Ostkirchen zusammen. Der Papst sieht die Reise ausschließlich als spirituelle Pilgerfahrt, möchte aber auch einen Beitrag zur Festigung des Friedensprozesses im Nahen Osten leisten.

Unmittelbar nach seiner Ankunft in der jordanischen Hauptstadt Amman fuhr Johannes Paul II. auf den Berg Nebo. Von hier hatte der biblischen Überlieferung zufolge Moses erstmals das «Gelobte Land» erblickt. Der 50 Kilometer südwestlich von Amman gelegene Bergrücken mit mehreren Kuppen, deren höchste 800 Meter Seehöhe überschreitet, fällt steil gegen das Jordantal ab.

Auf dem seit Urzeiten bewohnten Höhenrücken wurde in frühchristlicher Zeit eine kleine Kirche am legendären Sterbeort Mose errichtet, der ein Kloster angeschlossen wurde. Gegen Ende des 6. Jahrhunderts beschlossen die Mönche den Ausbau des Heiligtums. Wie moderne Ausgrabungen ergaben, wurde aus der ursprünglichen Kirche das Presbyterium einer neuen, aus großen Kalksteinen erbauten dreischiffigen Basilika.

Die Franziskaner-Kustodie des Heiligen Landes erwarb die Nebo-Bergkuppen und ließ durch ihr Bibelinstitut in Jerusalem seit 1933 umfangreiche archäologische Untersuchungen und Ausgrabungen vornehmen. In der Basilika befindet sich jetzt eine Dokumentation der archäologischen Forschungen der Franziskaner-Kustodie im Heiligen Land sowie eine Fotomontage des berühmten Franziskus-Freskos in der Unterkirche der Basilika San Francesco in Assisi.

Papst würdigt Politik Jordaniens

In seiner Begrüßungsansprache bekannte sich der Papst mit Nachdruck zum Friedensprozess im Nahen Osten. Er erinnerte an seinen seit langem gehegten Wunsch, zum großen christlichen Jubiläum des Jahres 2000 eine Pilgerreise auf den Spuren des Patriarchen Abraham, Moses und Jesu durchzuführen. Die Abraham-Etappe habe er nur als geistliche Pilgerreise abhalten können, aber zum Berg Sinai habe er selbst reisen können, so der Papst. Seine jetzige Etappe, das Land Jordanien, sei ein Land, das ihm «von der Heiligen Schrift her gut vertraut» sei. Hier hätten sich Elias und Johannes der Täufer aufgehalten, und hier habe Johannes Jesus getauft. Jordanien sei ein Land, das bekannt dafür sei, aufgrund seiner Gastfreundschaft allen Menschen offen zu stehen. Die guten Eigenschaft des Landes habe er - so Johannes Paul II. - auch bei König Hussein feststellen können, mit dem er mehrmals Gespräche geführt habe.

Zum Nahost-Friedensprozess sagte Johannes Paul II, «gleichgültig wie schwierig oder wie lange er sein wird, der Friedensprozess muss weitergehen». Er betonte, die schwerwiegenden und drängenden Probleme der Region müssten im Interesse aller Betroffenen als Voraussetzung für einen dauerhaften Frieden gelöst werden, da es sonst «keine helle Zukunft für die Kinder» gebe. Es gehe dabei um «Gerechtigkeit und die Rechte von Völkern und Nationen», betonte der Papst.

Weiter sagte Johannes Paul II., ohne Frieden werde es in der Region keine wirkliche Entwicklung geben. Er lobte den Einsatz Jordaniens für den Friedensprozess und würdigte das Bemühen König Abdullahs und seines Vaters Hussein. Der Friede gehöre zu den höchsten Werten der drei monotheistischen Religionen, betonte der Papst. Er hoffe, dass ein Besuch auch den christlich-islamischen Dialog stärken werde und hob auch Jordaniens Politik der Gewährung voller religiöser Freiheit an Nichtmuslime hervor.

Der jordanische König Abdallah nannte in seiner Begrüßungsrede den Besuch des Papstes ein historisches Ereignis. Der Papst sei ein Mann des Friedens und ein Symbol für «alle die Werte, die edel und erhoben sind». Er bringe allen Völkern der Region Hoffnung für eine bessere Zukunft. Ausdrücklich nannte der König in diesem Zusammenhang Palästinenser, Israelis, Libanesen, Syrer und Iraker. Der König erinnerte an die Bedeutung der Religiosität für ein Leben im Dienste anderer und betonte, dass er selbst vor kurzem aufgrund seiner Mekka-Pilgerfahrt innere Stärkung erfahre habe. Der König schloss seine Ansprache mit einer Koran-Sure, in der der Mann, der Gott gefällig und gerecht lebt, gepriesen wird.

Kathpress

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