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Publisert 3. januar 2000 | Oppdatert 6. januar 2011

Lateinischer Erzbischof Sabbah verurteilt in Weihnachtsbotschaft religiösen Extremismus - In Nazareth muss für alle Seiten verträglicher Kompromiss gefunden werden - Bei Entscheidung über Zukunft Jerusalems müssen Juden, Christen und Muslime mitreden können

Jerusalem, 21.12.99 (KAP) Der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Erzbischof Michel Sabbah, hat in seiner traditionellen Weihnachtsbotschaft Gerechtigkeit für die Menschen im Heiligen Land gefordert. So lange Flüchtlinge nicht ihre Würde und ihre Rechte zurückerhalten und politische Gefangene freigelassen werden, werde das Land keinen Frieden finden, sagte Sabbah in der Botschaft, die er am Dienstag vor Journalisten in Jerusalem vorstellte. Darin verurteilte er religiösen Extremismus und rief Muslime und Christen zur Beilegung des Konflikts um den umstrittenen Moscheebau in Nazareth auf. Auf Nachfrage sagte er, sollte die Situation dort eskalieren und es zu massiveren Problemen kommen, könne das den für März geplanten Besuch von Papst Johannes Pauls II. im Heiligen Land durchaus noch gefährden.

Im Mittelpunkt des Problems steht nach Ansicht Sabbahs nach wie vor die Aussöhnung zwischen Israelis und Palästinensern. Darin liege der Schlüssel für den Frieden in der ganzen Region. Ihn erfülle mit Schmerz, dass die zentralen Stätten des Millenniums im Heiligen Land, Jerusalem, Bethlehem und Nazareth, Frieden entbehrten. Nach wie vor stehe Jerusalem im Zentrum des Konflikts, bei einer Entscheidung über die Zukunft der Stadt müssten alle betroffenen Religionen, Juden, Christen und Muslime, Gehör finden.

Die Menschen in Bethlehem litten immer noch an Instabilität und Einschränkungen der Bewegungsfreiheit, in Nazareth sei ein Konflikt aufgebrochen, der mittlerweile weltweite Auswirkungen habe. Im Nazareth-Streit verwies der Erzbischof auf zahlreiche Stimmen aus der arabischen Welt und dem islamischen Lager, die sich gegen den Moscheebau nahe der Verkündigungsbasilika ausgesprochen haben. Auch er selbst plädiere für den Bau eines Dialogzentrums an der umstrittenen Stelle. Es müsse eine Lösung gefunden werden, bei der sich niemand als Verlierer fühle und die Religionen wieder zur früheren Brüderlichkeit zurückfinden.

Sabbah ließ erkennen, dass er mit der formellen Ausrufung des Palästinenserstaates im Jahr 2000 rechnet. Dadurch könnten dessen Bewohner endlich Frieden, Sicherheit und Ruhe erlangen. Den anstehenden Besuch des Papstes bezeichnete er als Pilgerreise, die ein Segen für alle sein möge. Dabei werde Johannes Paul II. die heiligen Stätten im von Israel annektierten Ostjerusalem nicht in Begleitung politischer Vertreter irgendeiner Seite besuchen, sondern nur in Begleitung religiöser Autoritäten. Wichtig sei ihm auch das interreligiöse Treffen, das während des Besuchs in Jerusalem stattfinden soll, so Sabbah.

Kathpress

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